Flexibilität trainieren

Der Begriff ‚Agility’ kommt ursprünglich aus der Hundedressur und stellt den Spaß und die sportliche Aktivität in den Mittelpunkt. Nach und nach findet er Eingang in die Unternehmensführung.

Flexibilität trainieren

Der Begriff ‚Agility’ kommt ursprünglich aus der Hundedressur und stellt den Spaß und die sportliche Aktivität in den Mittelpunkt. Nach und nach findet er Eingang in die Unternehmensführung.

 

Im Kern beschreibt ,Agility’ das Wiedererlangen motorischer Fähigkeiten bei Hunden. Fähigkeiten, die eigentlich von Natur aus beherrscht werden, die sie aber im Rahmen ihrer Domestizierung – wie auch der häuslichen „Pflege“ – vielfach verlernt haben. Verloren gegangene Fähigkeiten lassen sich dann mühsam im Agility-Kurs wieder antrainieren. Paradox, aber durchaus erfolgreich.

Jetzt entdeckt die Unternehmenswelt die Notwendigkeit von Agility – für den Menschen. Bislang waren es die jeweils optimale Organisationsstruktur, Unternehmenskultur und Führungsmannschaft, die Unternehmen zu Erfolgen führten. In einer sich immer schneller drehenden Welt kommt aber verstärkt eine weitere Komponente ins Spiel: Agilität – hier verstanden als die Fähigkeit, sich schnell neuen Bedingungen anpassen zu können. Sei es an rasante Produktinnovationen, verkürzte Marktzyklen, Nachfrageveränderungen aufgrund völlig neuer Personalanforderungen oder auch an Kapazitäts- und Rohstoffengpässe.

Agilität wird zum neuen Mantra

Jahrzehntelang ging es fast ausschließlich um effiziente Hierarchiestrukturen, angemessenes Führungsverständnis und formalisierte Jobbeschreibungen. Entstanden sind dadurch funktionierende Systeme – die aber vielfach kaum anpassungsfähig sind. Zwecks höchster Effektivität wurden Unternehmen auf schlanke, streng formale Strukturen ausgerichtet. Mit starrem Fokus auf die Unternehmensstruktur wurde jeder Mitarbeiter zum Ressort-Spezialisten. Optimal eingepasst ins System verrichtet er ihm zugewiesene Arbeiten – vielfach ohne nach links und rechts zu schauen. Die Struktur wird’s schon richten!

Doch diese Sichtweise bricht auf: Aufgrund neuer Lebensmodelle und individueller Freiheiten, rasanter gesellschaftlicher Veränderungen und des zunehmenden Mangels an Experten und Facharbeitern sind starre Systeme zum Scheitern verurteilt. Die Welt von heute verändert sich dynamisch und flexibel. Der Mensch wird nur mit einem Höchstmaß an persönlicher Mobilität und Flexibilität dieser Entwicklung Folge leisten können. Agilität wird zum Mantra der neuen Zeit.

Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit

Unternehmen benötigen gleichfalls Agilität in neuer Dimension. Die Fähigkeit, das operative Geschäft schnell und kostenschonend den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen, wird wettbewerbsentscheidend. Dabei gilt es, Produkte und Dienstleistungen flexibel und schnell auf die Bedürfnisse unterschiedlicher – auch kleiner – Kundenzielgruppen maßzuschneidern sowie Unternehmens- und Führungsstrukturen aufzubrechen und „nachhaltig“ flexibel zu gestalten.